Wer beginnt schon ein Buch am Ende zu lesen.... Damit Ihr unseren Erlebnissen noch etwas näher sein könnt, und besser mitfühlen könnt, wie die Woche vom 20.7. bis 27.7. für uns war, empfehle ich Euch, die Augen zu schliessen und runterzuscrollen, bis Ihr etwa beim 18.7.2019 seid, und dann in aller Ruhe Tag für Tag bis heute, 27.7.2019 schön der Reihe nach zu lesen. Es lohnt sich wirklich, denn jeder Tag der letzten Woche war einzigartig und die Erlebnisse wurden immer wie extremer.
Vor 1,5 Stunden mussten wir uns leider von der Crew unseres Schiffes, der Wilderness Adventurere, verabschieden. Bei uns zwei gab es Tränen, denn der Abschied war - wie die ganze Reise, sehr herzlich und familiär. So etwas hätten wir niemals erwartet, auch wenn wir wussten, dass das Schiff sehr klein ist. Aber die ganze Woche fühlte man sich hier gemeinsam mit der Crew wirklich wie eine grosse Familie. Andy, der Kapitän, und seine Crew waren einfach super. Auch verabschiedeten wir uns von Scott und Cynthia, welche in Boston leben, und uns während der ganzen Reise so herzlich begleitet haben. Scott ist in der Geschäftsleitung einer kleineren US-Biotech Gesellschaft, welche Medikamente gegen Krebs entwickelt, und ein Multitalent. Er ist mehrere Male pro Jahr geschäftlich in Europa und auch in Genf, am CERN. Er ist schätzungsweise 60 Jahre alt und hat zwei Kleinflugzeuge, wobei ein Flugzeug ein Flugakrobatik-Flugzeug ist, mit welchem er Loopings etc. fliegt. Er und Cynthia sind zwei wirklich herzliche und liebe Menschen, welche wir sehr in unser Herz geschlossen haben, obschon wir so unsere Probleme mit der Verständigung hatten.
Heute ist für unsere Kameras Ruhetag, und morgen fliegen wir dann nach Whitehorse, wo wir unseren Truckcamper für den letzten Teil unserer Reise hoch in den Norden (sofern es die Strassenverhältnisse zulassen) in Empfang nehmen werden. Wir nehmen an, dass wir in den kommenden 2 Wochen kaum Internet-Empfang haben werden, so kann es sehr gut sein, dass dieser Blog erst nach unserer Rückkehr in die Schweiz wieder aktualisiert werden kann. Jedenfalls freuen wir uns sehr auch auf diese Reise in den hohen Norden, welcher ein völliger Gegensatz zur soeben beendeten Kreuzfahrt sein wird. Wir werden wieder Gebirgslandschaften, kargere Wälder (wegen der Kälte wachsen die Bäume im Norden viel langsamer und sind deutlich kleiner, als wir sie hier an der Küste gesehen haben), und Tundragebiet (mit hoffentlich nicht zu viel Mücken) befahren, und hoffentlich Elche, Karibus, ev. Wölfe, Bären und was auch immer noch die Strasse kreuzt, sehen. Und aufgrund der Erlebnisse der letzten Woche würde uns effektiv nahezu nichts mehr überraschen. Wer weiss, vielleicht sehen wir gar noch ganz oben im Norden, am Polarmeer, einen Eisbären.