Alaska ist auch im Sommer kalt, kälter, als der letzte Winter bei uns in der Schweiz… Jedenfalls haben wir heute Morgen unser gesamtes Kleidersortiment genutzt; Thermounterwäsche, T-Shirt, Thermo-Pullover, Thermo-Jacke und zu guter letzt noch die Regenjacke darüber. Der Grund für die spürbare Kälte war der frühe Morgen und der sich nähernde Gletscher, welcher sich mit eindrücklichen Eisschollen bemerkbar machte. Diese Eisschollen schlugen teilweise recht laut an das Schiff, aber der Kapitän hatte alles im Griff. Nach dem Frühstück bestiegen wir dann ein Zodiac-Boot und fuhren durch die Eisschollen zum naheliegenden Dawes-Gletscher im Endicott Arm, südlich von Juneau. Gelegentlich hörten wir es richtig laut Donnern und Knallen, was ein Zeichen dafür war, wie kräftig das Eis arbeitete und richtig Ozean drückte. Auch sahen wir den Gletscher mehrmals „kalben“. Auch sahen wir auf der Zodiac fahrt Harbour-Robben bzw. Harbour Seals, welche gemütlich auf den Eisschollen dösten und uns seltsam gekleideten Kreaturen auf einem seltsamen Gefährt beobachteten. Nach diesem Ausflug gab es dann eine erste Einweisung fürs Kayak-fahren. Wie man die Schwimmweste über dem Kayak-Schutz anziehen muss, wie man sich im Kayak hinsetzen sollte und noch einiges mehr. Nachmittags machten wir dann im Anfängerkurs unsere ersten Erfahrungen im Kayaking, was uns sehr gefiel und wunderschön war, nachdem wir den „Tritt“ etwas gefunden hatten. Ich, Marcel alias Marco, war hinten und für die Steuerung zuständig, welche per Füsse erfolgt. War gar nicht so einfach. Theres an der Front gab den Takt an, wie Marco zu rudern hatte, da sich der Hintermann bezüglich der Ruderfrequenz der Vorderfrau anpassen muss (dies zum Ausgleich, dass die Vorderfrau nicht bestimmen kann, in welche Richtung der Kayak fährt). Gegen Ende der Kayak-Anfängerfahrt durften wir dann bereits etwas zwischen den Eisschollen herumpadeln, dies im Wissen, dass grössere Eisschollen bzw. Eisberge nur etwa zu 10 % über Wasser sind, während die restlichen 90 % unter Wasser liegen. Bezüglich des Wetters liess dieses heute nichts zu wünschen übrig, Sonnenschein den ganzen Tag. Und auch Morgen soll es ganztags sonnig sein, was für Alaska eher unüblich ist. Am Abend sahen wir dann die ersten Orcas, und nach all den vielen schönen Eindrücken sind wir so richtig Müde und freuen uns auf unser – etwas kühles – Bett.